Das fahrbare Stehgerät Boogie Drive vereint das aufrechte Stehen und die Neigungswinkelverstellung mit der Möglichkeit des eigenständigen Mobil-seins. Der Benutzer kann sich autonom fortbewegen. Daraus eröffnen sich ihm völlig neue Perspektiven, Wege und Möglichkeiten.
Benutzer des Boogie Drive können während der Therapie an ihrem Umfeld partizipieren und ihren sozialen Kontakten folgen. Das trägt entscheidend zur sozialen und emotionalen Entwicklung bei – und somit zum therapeutischen Erfolg und zu einer erfolgreichen Inklusion. Und damit das neue mobile Stehgerät auch möglichst lange verwendet werden kann, wächst es +4 cm in der Breite mit. So passt es sich einfach dem Wachstum und den Gegebenheiten seiner Nutzer an.
Kein Kind kommt auf die Welt, um für den Rest seines Lebens nur flachzuliegen oder nur zu sitzen. Im Gegenteil! Alle Körperfunktionen des Menschen sind auf die Vertikale optimiert, alle Organe des Menschen funktionieren „nach unten“. Deshalb haben kleine Kinder einen angeborenen Drang zum Aufrichten und Laufenlernen. Sie können gar nicht anders: Alle physio-motorischen Entwicklungsschritte (greifen, rollen, sitzen, robben, krabbeln, stehen, laufen) folgen einzig diesem Ziel. Sie sind die Voraussetzung für die Interaktion mit ihren Mitmenschen. Was Kinder dann mit und durch ihre Motorik erleben, ist ein wahres Feuerwerk von Sinneseindrücken, mit dem psychische, physische, kognitive und soziale Lernschritte ausgelöst werden. Gleichzeitig erfahren sie die Wechselwirkung von Ursache und Wirkung, Aufgabe und Lösung, Motivation und Belohnung.
Das Kind bewegt (mobilisiert) sich und nimmt mit seinen Sinnen wahr. Es ahmt nach, erinnert sich, probiert, vergleicht, verändert und verbessert. Dann wird es selbstständig, es entdeckt, erfindet und äußert schließlich Gefühle über diese Erfahrungen. Die kognitive Entwicklung ist von der motorischen abhängig und umgekehrt. Unsere Sprache spiegelt diesen Zusammenhang sehr deutlich, indem sie für kognitive Fertigkeiten Wortstämme aus der Motorik verwendet: begreifen, verstehen, erfassen, erfahren, wahrnehmen.
Erheblich (mit)verantwortlich für diese Wechselbeziehung ist das nur wenige Millimeter große Gleichgewichtsorgan im Innenohr – das Vestibulum. Nur durch die Stimulation des Vestibulums entdecken Säuglinge das Thema räumliche Wahrnehmung – und mit ihr die Steuerung ihrer Motorik. Durch die vestibuläre Stimulation lernen sie zwischen oben/unten, hinten/vorne zu unterscheiden, sie lernen Seitenregulierung, Gleichgewichts- und Reflexkontrolle und in der Folge daraus einen kontrollierten Muskeltonus – die Basis jeder bewussten Motorik. Das dafür entscheidende Entwicklungsfenster liegt ca. zwischen dem 10. und 15. Monat.
Selbstverständlich können beim Boogie Drive alle Körperstützen feinstufig auf den Patienten eingestellt werden, wodurch eine kontrollierbare Belastung des Skeletts ermöglicht wird. Gleichzeitig werden behutsam die Bänder, Sehnen und Muskeln stimuliert – auch die außerhalb der eigenen Wahrnehmung oder Kontrolle. Der komplette Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, die Atmung und die Verdauung werden angeregt und stabilisiert. Boogie Drive ist ab der Frühförderung (ab 70 cm Körpergröße) geeignet und steht in mehreren Rahmen-Größen zur Verfügung (bis ca. 150 cm Körpergröße).
Sie haben spezielle Bedürfnisse, die mit unseren Stehfahrer-Modellen und deren umfangreichen Ausstattungsmöglichkeiten nicht abgebildet werden können? Kein Problem – melden Sie sich bei uns. Gerne entwickelt unser Sonderbau-Team eine passende und individuelle Lösung für Ihre Bedürfnisse.